Was ist Judo

Was ist Judo?

Judo, der „sanfte Weg“, ist eine ursprünglich aus Japan stammende Kampfsportart, die vom Gründungsvater Kano Jigoro aus traditionellen Selbstverteidigungstechniken entwickelt wurde.

Zwei Hauptaspekte sind ihm dabei wichtig gewesen: zum einen „bester Einsatz von Geist und Körper“ (Sei-Ryoku-Zen-Yo), also der Einsatz von Geschicklichkeit statt purer Kraft, zum anderen der „gegenseitige Respekt“ (Ji-Ta-Kyo-Ei), das Anerkennen des anderen Judoka nicht als pures Übungsobjekt oder Gegner, sondern als echten Partner.

Kanos wohl berühmtestes Zitat hierzu: „Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der  Ausübung ihres Sportes und noch mehr im täglichen Leben.“

 

Verbreitung:

Mittlerweile wird Judo weltweit ausgeübt – im internationalen Judoverband IJF sind über 40 Millionen Aktive in über 200 Mitgliedsnationen organisiert.

Judo ist seit 1964 auch olympische Disziplin. Neben Ländern wie Japan, Südkorea, Frankreich, Russland und Kuba gehört Deutschland in diesem Sport zu den erfolgreichen Nationen (4 Medaillen Olympiade London 2012, 5 Medaillen WM Rio 2013). Alleine beim Deutschen Judobund DJB trainieren etwa 200.000 Sportler, was den DJB zum größten Kampfsportverband hierzulande macht.

 

Judo im Kindesalter

Unzweifelhaft stellt der Judosport gerade auch aus kinderärztlicher und ergotherapeutischer Sicht eine der besten Sportarten für Kinder und Jugendliche dar. Warum ist Judo für Kinder besonders geeignet?




Judo schult Körper und Beweglichkeit

Sich beim Raufen zu messen und dabei Grenzen austesten entspricht einem natürlichen Drang in der Kindheit. Beim Judo können Kinder diesen unter Einhaltung klarer Regeln entsprechend erleben.

Hierbei werden Koordination, Kondition, verschiedene Kraftkomponenten, Konzentrationsfähigkeit und Gewandtheit trainiert. Außerdem lässt sich durch Judotraining Spaß an Bewegung erlernen und durch entsprechende Ausbildung auch Verletzungen und Unfällen vorbeugen.


Judo entwickelt die Persönlichkeit

Eines der Grundprinzipien des Judo ist es, sich beim Üben gegenseitig Hilfe zu geben, so dass Rücksichtnahme, Respekt und Höflichkeit sowie Verantwortung gegenüber dem Partner wichtige Bestandteile des gemeinsamen Trainings darstellen.

Auch das Wagnis eines Kampfes sowie der Umgang mit Niederlage und Sieg stärken das Selbstvertrauen der Kinder, so dass nicht nur der Körper, sondern auch Moral und Geist sich fortwährend im Judosport weiterentwickeln.

Judo erfordert auch Durchhaltevermögen sowohl im langjährigen Trainingsverlauf, im einzelnen Training selbst als auch im direkten Kampf. Hierzu meint Abe Ichiro (10. Dan):  "Wenn du sechsmal fällst, stehe siebenmal auf".

 

Es gibt noch zahlreiche weitere Gründe, die speziell für den Judosport sprechen:

  • Möglichkeit zur Selbstverteidigung (im angemessenen Rahmen – eher Ringen als Schlagen/Treten, bei klarem Verbot zur Anwendung ohne Not)
  • Erziehung zu Hygiene und Körperpflege (kurze Nägel, frische Unterwäsche, gewaschene Füße, frischer Atem)
  • anhaltende Motivation im Lauf der Sportjahre durch regelmäßige Gürtelprüfungen
  • Gleichstellung von Mädchen und Jungen
  • Betonung des individuellen Sportlers (keine Ersatzbank, keine zweite Mannschaft)
  • keine Saisonabhängigkeit von Training und Turnieren
  • Universelle Verbreitung (auf der ganzen Welt wird Judo trainiert, man kann überall sofort mitmachen, Kontakte knüpfen, andere Gepflogenheiten kennenlernen)
  • und nicht zuletzt - JUDO MACHT UNHEIMLICH SPASS!

 

 

Aber auch für Erwachsene ist Judo ein extrem vielseitiger Sport!

Egal ob auf Wettkampfebene oder als Freizeitsport - Judo bietet auch für Erwachsene ein vielseitiges Bewegungsangebot mit Training des gesamten Körpers hinsichtlich Zirkulation, Kraft und Koordination, verbunden mit Geselligkeit und Austausch.

Da der Judosport stark verbreitet ist, haben viele Erwachsene im Kindesalter irgendwann einmal Judo trainiert. Idealerweise lässt sich daran auch nach langer Pause anknüpfen.

Außerdem kann Judo selbst im Seniorenalter noch ausgeübt werden, wobei neben anhaltender körperlicher Ertüchtigung auch Konzentrations- und Atemübungen wichtig sind.

 

Nähere Infos auf der Link-Seite


Autor: Dr. Rüdiger Adam, Oberarzt Uni-Kinderklinik Mannheim, 3. Dan Judo, Mitglied AG Sportmedizin DJB

Zuletzt aktualisiert 17 April 2015

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